Gutes Sehen in der Nacht

Nicht wenige Personen klagen über schlechtes Sehen in der Nacht, in der Dämmerung oder einfach in schlecht beleuchteten Räumen. Untertags und bei guten Lichtbedingungen klappt das Sehen allerdings prima. Im Regelfall kann der Augenoptiker auch zu einer guten Sicht in der Nacht verhelfen. Dazu sind geeignete Brillengläser und regelmäßige Kontrollen notwendig.

Scharfes Sehen untertags

Beim Sehen unter Tageslichtbedingungen ist die Pupille sehr eng gestellt und weist dadurch eine Blendenwirkung auf. Dies führt dazu, dass seitlich in das Auge eintretende Lichtstrahlen einfach ausgeblendet werden und dadurch die natürlichen Linsenfehler des Auges weniger zum Tragen kommen. Die Abbildung des Gesehenen findet bei guten Lichtverhältnissen zudem auf einem sehr kleinen Bereich im Auge – in der Netzhautgrube – statt. Dort findet sich eine sehr hohe Dichte von 150.000 lichtempfindlichen Zapfen-Sinneszellen auf nur einem Quadratmillimeter.

Die Nachtmyopie und ihre Tücken

In der Dunkelheit ist die Pupille weit offen und die Abbildungsfehler des Auges kommen dadurch stärker zum Tragen. Auch übernehmen dann mehr die Sinneszellen außerhalb der Netzhautgrube das Sehen, wo nicht mehr so eine hohe Dichte vorliegt. Des Weiteren fehlt in der Dunkelheit der automatische Anreiz auf weite Entfernungen zu fokussieren.

In der Folge verschiebt sich der Dioptrienwert eines Auges bei Dunkelheit in Richtung Minus. Das bedeutet, dass in der Nacht oder bei sehr geringen Leuchtdichten ein Kurzsichtiger tendenziell eher zu schwache Werte und ein Übersichtiger tendenziell eher zu starke Werte in seiner Brille hat. Diese Verschiebung der Brillenwerte in Richtung Minus, welche im Fachjargon Nachtmyopie genannt wird, ist vielen Brillenträgern aus der täglichen Praxis bekannt.

Nicht selten fühlt man sich untertags mit seiner Brille ganz wohl und klagt gleichzeitig bei schlechtem Licht über deutliche Seheinbußen, wie etwa nächtlichen Autofahrten oder Kinobesuchen. Wer also bei Nachtfahrten nur noch ungern am Steuer sitzt, weil er oder sie bei diesen schlechten Lichtbedingungen deutlich unschärfer als am Tag als am Tag sieht, ist unter Umständen etwas stärker von einer Nachtmyopie betroffen.

Mehrere Studien haben sich mit dem Einfluss der Leuchtdichten und den dadurch geänderten Brillenglaswerten in Richtung Minus – also der Nachtmyopie – beschäftigt. Die Wissenschaftler bemerkten in extremen Fällen Dioptrienveränderungen in dunkler Umgebung von bis zu mehr als -2,00 Dioptrien gegenüber den Dioptrienwerten bei Tageslichtbedingungen.

Besseres Sehen in der Nacht

Oftmals sind schlichtweg die Brillenwerte einfach nicht mehr ganz korrekt. So wird bei einer Brille die Abweichung einer Viertel Dioptrie vom Idealwert untertags oftmals gar nicht so bemerkt. Kommen aber weitere Faktoren, wie zum Beispiel eine Nachtmyopie von einer halben Dioptrie dazu, so beläuft sich der Fehler bereits auf eine Dreiviertel Dioptrie.

Des Weiteren gibt es große Unterschiede in der Qualität von Superentspiegelungen. So offeriert das Adjektiv „super“ nicht automatisch, dass es sich um die beste Entspiegelung für Nachtfahrten handelt.

Brillenträger sollten deshalb regelmäßig, mindestens aber einmal im Jahr, ihre Dioptrienwerte bei einem Experten kontrollieren lassen. Als Augenoptiker sind wir dazu ein besonders guter Partner. Gerne beraten wir Sie bezüglich besserem Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen.